Rückenwind für Klimaschutz!

Kategorie: Windkraft (Seite 1 von 6)

Eindrücke vom Greiner Eck

Es ist erstaunlich, wie gut die Windräder am Greiner Eck in der Natur verborgen sind – man nimmt sie erst wahr, wenn man fast direkt davor steht. Die Natur ringsum ist dicht, an den Wegrändern fliegen Schmetterlinge und man hört die Anlagen erst aus nächster Nähe. Von Einschränkungen für die Erhohlung kann keine Rede sein. Ich habe das Greiner Eck letzten Samstag besucht und zahlreiche Fotos und kurze Filme gemacht – überzeugen Sie sich also selbst, wie gut Windkraft und Natur vereinbar sind. Es ist offensichtlich, das Windenergie die naturverträglichste Art der Energieerzeugung ist. Außerdem kann man anhand der Bilder sehr gut sehen, dass die Wiederaufforstungen durchaus nicht zugrunde gehen, wie oft behauptet wird.

Warum im Wald und nicht in der Ebene?

Der Regionalplan weist in der Region um Heidelberg nur die beiden Gebiete um den weißen Stein und den Lammerskopf als Wind-Vorranggebiete aus. Oft wird aber gefordert, dass doch Gebiete in der Rheinebene besser seien. Dass Windräder bei uns im Wald und nicht in der Ebene gebaut werden sollen, hat folgende Gründe:

Deutlich mehr Ertrag auf den Höhenzügen

Schaut man in den Windatlas Baden-Württemberg, so sieht man, dass statt ca. 13-15 Millionen kWh/a um den weißen Stein, in der Ebene nur ca. 9-11 Millionen kWh/a erreicht werden. Dies ist ein durchschnittlicher Minderertrag von über 30%. Dieser kann auch durch das EEG finanziell nicht vollständig ausgeglichen werden, so dass die Anlagen in der Ebene höchstwahrscheinlich nicht wirtschaftlich wären. Details hierzu können Sie hier nachlesen.

Windscherung in der Rheinebene

Die Rheinebene um Heidelberg hat eine Besonderheit bei den Windverhältnissen. Während großräumig der Wind vornehmlich aus Richtung West-Südwest weht, haben Windmessungen in Mannheim ergeben, dass er bodennah durch die Rheinebene nach Norden umgelenkt wird.

Dies führt dazu, dass es insbesondere im Raum Heidelberg zwei unterschiedliche Windrichtungen gibt: Am Boden von Süd nach Nord, in der Höhe von West nach Ost. Moderne Windräder mit 160 m – 200 m Nabenhöhe überstreichen mit ihrem Rotor aber beide Bereiche – dies führt zu weniger Ertrag und im schlimmsten Fall zu Schäden an der Anlage bis zum Totalschaden (Vortrag von Dr. Wolfgang Schlez von Scientists for Future am 25.5.2024 in der Stadtbücherei HD).

Dieses Risiko wollen Betreiber nicht tragen, weswegen es zwar mehrere Anfragen von potentiellen Betreibern für den weißen Stein, aber keine für die Rheinebene um Heidelberg gibt (Aussage Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain bei einer Podiumsdiskussion am 21.6.2024 im DAI in Heidelberg). Die Stadt Heidelberg hat daher Windmessungen in Auftrag gegeben, um diesen Effekt genauer zu untersuchen und experimentell zu bestätigen oder zu widerlegen.

P.S. Unsere Erwiderung auf den Artikel von Gegenwind Schriesheim im Mitteilungsblatt 2024/29 können Sie mit Quellen hier nachlesen.

Eindrücke von der VHS-Fahrt zum Windpark Greiner Eck

Von Patrick Schmidt-Kuehnle

Heute mit dabei bei der Informationsfahrt der VHS und der Stadt Schriesheim zum Windpark Greiner Eck. Erkenntnisse:

  • Für den Naturschutz „muss man mit der Lupe auf das Gebiet schauen“, so die Experten. Es kommt sehr darauf an, was genau und wo genau geschützt werden muss. Hier grenzt ein FFH Gebiet an, in ausreichendem Abstand waren aber ausreichend geeignete Flächen vorhanden.
  • Es ist erstaunlich, wie die Windräder dort hoch gebracht werden und wie wenig Einschlag im Wald für die Anfahrt nötig ist. Konnte zum Teil kaum glauben, das die da durch kamen
  • Die Einschlagflächen für den Kranausleger sind schon nach vier Jahren hoch mit Ginster und anderen Büschen und jungen Bäumen bewachsen.
  • Meist sieht und hört man die Windräder vor lauter Bäumen nicht. Nur auf den 1/2 Hektar großen Flächen unmittelbar davor. In der Nähe befindliche Kahlschlagflächen wegen Borkenkäferbefall waren größer.
  • Optik ist Geschmackssache.

Bericht in der Sendung SWR Aktuell BW vom 22.6.2024 (ab Minute 19)

Weitere Eindrücke vom Greiner Eck bei Sonnenschein im Sommer sehen Sie hier.

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