Kohle nur noch drittwichtigster Energieträger
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Aufwendige Tierschutzmaßnahmen an früherer Mülldeponie nötig – Ortschaftsrat kritisiert Stadt – Gutachten seit Februar
„Fridays for Future“ fordern deutlichen Ausbau der Photovoltaik – Land verspricht baldige Besserung
Bürgermeister kritisiert Veröffentlichungen zum Solarpark vor Weichenstellung im Rat – Vorwürfe an Naturschützer, Ängste zu schüren
Für Projekte bei Wiesenbach muss der Flächennutzungsplan geändert werden – 19 Hektar Photovoltaik und fünf Windräder geplant
Jugendliche installierten im Jugendtreff Photovoltaikanlage – Zukunftswerkstatt Klima hatte Projekt initiiert – Wiederholung denkbar
Firma pachtet Flächen – 110.000 Sonnenstrommodule geplant – Offizielle Informationen bisher spärlich – Kritik eines Naturschützers
Der Gebäudebestand des Rhein-Neckar-Kreises sollte bis 2035 klimaneutral sein – Aufgrund der prekären Finanzlage wird nun das Jahr 2045 angepeilt
Gemeindeverwaltungsverband GVV erhält neuen Vorsitz – Haushalt und erneuerbare Energien als Thema
140.000 Euro im Topf für 2024
Photovoltaik kommt auf die Steinachtalhalle – mit Klima im Blick stehen weitere Sanierungen an
Zweiter Entwurf wird noch einmal öffentlich ausgelegt – Baurechtsamt: Solaranlagen am besten gar nicht regeln
Erste Bürger-Solaranlage eingeweiht – noch viele Privatleute könnten ebenfalls das Potential für Sonnenstrom ausnutzen
Landrat Stefan Dallinger über den Klimaschutz im Rhein Neckar Kreis und was er selbst dazu beiträgt – Gebäudesanierungen kosten 300 Millionen Euro
Dachsanierung und neue Photovoltaikanlage für Schauenburghalle beschlossen – Räte loben Verwaltung
Sonnenstrom auf frei stehenden Ständern nordwestlich des Dossenwalds wäre zu aufwendig – Gemeinde stemmt andere Klimaprojekte
Anzahl seit Jahresbeginn verdoppelt
Auf die Dächer im Sportzentrum sollen bald Photovoltaikanlagen kommen
Vielerorts gibt’s für den Kauf noch immer Geld – Teilweise wurden Zuschüsse abgeschafft, in manchen Orten gab es gar keine
Der Winzer Georg Pfisterer gilt heute als Pionier, doch in den siebziger und achtziger Jahren war er nicht unumstritten. Sein Sohn versuchte vergeblich, in Schriesheim eine Freiflächen-Solaranlage zu errichten.
Goldbeck-Solar baut in Niederösterreich einen Agri-Photovoltaik-Park mit neuer Technologie
Neuer Gemeinderat bestätigt Votum für Erneuerbare Energien – Einigkeit bei Solarpark – Kritik an möglichen Windrädern im Wald
Die Bürgerinitiative für Photovoltaik in Ladenburg (BIPLA) will durchstarten – Flächen, Mitstreiter und Geld gesucht
Gemeinde und Klimaschutzmanager informierten mit Experte über Photovoltaik-Anlagen
Das Photovoltaik-Netzwerk Rhein-Neckar hat die Halbjahreszahlen für das laufende Jahr veröffentlicht
Fördersumme fast aufgebraucht
Wie wir im letzten Artikel gesehen haben, schlagen die Importe von fossilen Energieträgern deutschlandweit mit Summen zu Buche, die deutlich höher sind als die Neuverschuldung des Bundes. Interessanterweise stellt der Import von Öl den Löwenanteil, gefolgt von Gas und nur ein hundertstel der Kosten stammt von Kohleimporten. Dies hat vor allem drei Gründe: Zum Einen nutzt Deutschland zu 2/3 heimische Braunkohle und importiert nur 1/3 Steinkohle. Zum anderen wird Kohle hauptsächlich zur Stromproduktion eingesetzt und Strom stellt nur ein Viertel des Endenergiebedarfs dar. Und schließlich wird Kohle als Energieträger zur Stromerzeugung konsequent zurückgedrängt, inzwischen werden deutlich mehr als die Hälfte unseres Stroms aus erneuerbaren Energien gewonnen.
In Schriesheim und Dossenheim sieht das nicht anders aus: 2019 wurden von den beiden Gemeinden zusammen ca. 360.000 Megawattstunden fossile Energie verbraucht, aber nur 74.000 Megawattstunden Strom. Daraus folgen zwei Dinge:
- wenn wir von fossilen Energieträgern unabhängig werden wollen (und dabei ganz nebenbei ca. 20 Millionen Euro sparen), dann müssen wir dringend und schnellstmöglich die Elektrifizierung der Mobilität und der Heizungen angehen.
- wenn wir dies tun, dann steigt der Stromverbrauch als dann einziger Energieträger auf mehr als das Doppelte – neue klimaneutrale Erzeugungsanlagen sind also unbedingt erforderlich.
Das Schöne ist, dass die Alternativen zum Verbrennen von Sachen unglaublich effizient sind. Elektroautos brauchen nur ca. ein Drittel des Primärenergiebedarfs von Verbrennern und Wärmepumpen gewinnen 2/3 ihrer Wärme aus der Umgebung. Alleine die Umstellung der Sektoren Mobilität und Wärme ist also das gigantischste Energiesparprogramm, das es jemals gegeben hat, und deswegen fällt der Primärenergiebedarf durch die Elektrifizierung auf ca. die Hälfte ab. Und jetzt wird es richtig spannend: Schriesheim und Dossenheim haben das Potential, durch die Errichtung von nur 6 Windkraftanlagen der 4MW-Klasse und Ausnutzung des Solarpotentials auf Dächern und Freiflächen bilanziell energieautark und vollständig klimaneutral zu werden – und dabei die Stromkosten noch weiter zu senken: Nicht nur die Gemeinden, sondern jeder einzelne Bürger. Diese Chance sollten wir unbedingt nutzen: Ihr nächstes Auto sollte ein Elektroauto sein und Ihre nächste Heizung eine Wärmepumpe.
Gemeinde berichtet regelmäßig über Fortschritt beim Thema
Nachdem Deutschlands Energiewendegegner sich schon seit langem ständig darüber beschweren, dass Deutschland angeblich Stromüberschüsse billig ins Ausland verkaufen und Strom teuer aus dem Ausland kaufen müsse, fordern nun auch Frankreichs Rechte eine Abkopplung Frankreichs vom europäischen Stromnetz – interessanterweise mit demselben Argument: Frankreich müsse teuer Strom kaufen und billig verkaufen, das treibe die Kosten in die Höhe. In der Logik von Energiewendegegnern und rechten Populisten ist gehandelter Strom also immer gleichzeitig zu billig und zu teuer. Es stellt sich also die interessante Frage, wer hier eigentlich tatsächlich von wem profitiert und wer darunter leidet.
Die Antwort ist so einfach wie erwartbar: Wie bei jedem Handel profitieren beide Seiten. Während Frankreich vor allem in den Sommermonaten regelmäßig zu viel Atomstrom ins Netz drückt, den Deutschland gerne günstig einkauft, lässt sich Frankreich im Winter gerne von deutschen Windrädern und Kohlekraftwerken beliefern.
Wäre dies nicht möglich, müssten bestenfalls die Erzeuger ihre Kraftwerke abschalten (wodurch sie gar nichts mehr für den Strom bekämen und was gerade bei fossilen Kraftwerken höhere Kosten verursacht als den Strom zu negativen Preisen zu verschenken) und schlimmstenfalls (und gerade in Frankreich mit den trägen Atomkraftwerken wahrscheinlich) würde das jeweilige nationale Netz regelmäßig zusammenbrechen. Der europäische Stromhandel macht also das Netz stabiler und den Strom günstiger, denn: Wenn Strom billig ist (oder sogar negative Preise vorkommen), dann hat das angesichts des verhältnismäßig geringen Anteils des Handels von ca. einem Sechstel an der Gesamterzeugung vornehmlich Auswirkungen auf den nationalen Strommarkt – das heißt es profitieren die Bürger und die Unternehmen.
Was unsere Energiekosten aber tatsächlich massiv erhöht, sind Importe von Primärenergieträgern – 2023 waren dies 973.493.000 Euro für Steinkohle, 24.396.673.000 Euro für Gas und 42.579.180.000 Euro für Öl – zusammen fast 68 Milliarden Euro für fossile Energie, deutlich mehr als die Neuverschuldung des Bundes von 45,61 Milliarden Euro. Demgegenüber beträgt das Strom-Außenhandelssaldo von -718 Millionen Euro in 2023 nur knapp ein Hundertstel und war in 2022 mit +5,3 Milliarden Euro sogar positiv.
Wenn wir also unsere Energiekosten senken wollen, müssen wir unsere Heizungen und unsere Mobilität auf Strom umstellen und die erneuerbaren Energien ausbauen, denn jedes Windrad, jede Solaranlage reduziert unsere Energiekosten.
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