Rückenwind für Klimaschutz!

Autor: Thomas Rinneberg (Seite 1 von 2)

Windkraft im Wald – Erfahrungen und Einblicke

Inhaltsverzeichnis

30 Jahre Windkraft im Wald – Auswirkungen auf den Artenschutz

Die Energiewende im Schwarzwald und Breisgau hat eine lange Geschichte – und Andreas Markowsky ist einer ihrer Pioniere. Bereits vor über vier Jahrzehnten gründete er die Ökostromgruppe Freiburg, die zunächst mit kleinen Wasserkraftanlagen begann und heute ein erfahrenes Team ist, das zahlreiche Wind- und Solaranlagen im südlichen Baden-Württemberg realisiert hat.

Besonderes Gewicht liegt inzwischen auf der Windkraft. Aus drei Jahrzehnten praktischer Erfahrung sind dabei umfangreiche Daten zum Thema Artenschutz entstanden. Denn immer dann, wenn neue Anlagen errichtet oder nach rund 20 Jahren modernisiert werden, ist eine umfassende Umweltprüfung vorgeschrieben. So ergibt sich ein einmaliger Vergleich: Wie entwickeln sich Wälder mit und ohne Windräder? Welche Veränderungen zeigen sich nach Jahrzehnten? Und wie erleben die Menschen vor Ort diese Entwicklung?

Zu diesen Fragen wird Andreas Markowsky spannende Erkenntnisse vorstellen – und wir laden Sie herzlich ein, daran teilzuhaben. Nach einem kurzen Impuls von etwa 20 Minuten nimmt er sich ausreichend Zeit für Ihre Fragen und die gemeinsame Diskussion.

Wann: Montag, 22. September 2025, 19:00–21:00 Uhr

Wo: Großer Pfarrsaal der Katholischen Kirche Schriesheim, Pfarrer-Eberhard-Platz 28

Windkraft – Unser Beitrag zählt!

Erfahrungsbericht aus Freigericht: Holger Marquardt bringt mit: Fakten zur Energiewende und insbesondere zur Windkraft sowie Erfahrungen mit einem Bürgerentscheid zur Windkraft. Das sind beste Grundlagen für eine fruchtbaren Dialog! Zu dem laden wir Sie ein am 29.9. um 19 Uhr ins Martin-Luther-Haus.

Wenn wir den Klimawandel stoppen wollen, müssen wir den Ausstoß von Kohlendioxyd stoppen, also möglichst kein Öl, kein Gas und keine Kohle verbrennen. Dazu müssen möglichst viele Prozesse auf Strom umgestellt und dieser Strom muss aus Wind, Sonne, Wasser und Biomasse erzeugt werden.

Diese Energiewende hat seinen Preis, bietet aber auch enorme Chancen – auch für Dossenheim und Schriesheim.

Holger Marquardt vom Energie-Stammtisch-Freigericht (www.energie-stammtisch-freigericht.de), zeigt diese Zusammenhänge auf, erläutert sie anschaulich und unterlegt sie mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Er ist auch deswegen ein glaubhafter Referent für unsere lokale Situation, weil es auch in Freigericht einen Bürgerentscheid zur Windkraft gab. Der Energie-Stammtisch hat durch seine Arbeit zur Versachlichung der dortigen Diskussion beigetragen und den Dialog der unterschiedlichen Positionen gefördert.

Genau das ist unser Ziel für diesen Abend: Lassen Sie uns den Erkenntnissen zur Energiewende und insbesondere zur Windkraft lauschen und dann in einen für alle Gewinn bringenden – gerne auch kontroversen – Dialog eintreten.  

Exkursionen zu Windkraftanlagen

Am 9.11.2025 stimmen die Gemeinden Dossenheim und Schriesheim über die geplanten Windkraftanlagen um den Weißen Stein ab. Mehr und mehr Bürger wägen nun das Für und Wider dieser Anlagen ab – aber haben Sie sich auch schon mal gefragt, wie es sich wohl wirklich anfühlt, wenn man in einem Wald spazieren geht, in dem eine solche Anlage steht? Wie verändert eine solche Anlage den Wald?

Deshalb laden wir Sie ein sich selbst ein Bild zu machen. Nehmen Sie an den Besichtigungen der „Ökostromer Dossenheim” teil. Wir bieten Ihnen die Gelegenheit Anlagen zu besichtigen. Und wir haben solche ausgewählt, die genau, wie es für den Weißen Stein diskutiert wird, im Wald stehen.

Auf dieser Internet-Seite können Sie die Details nachlesen und bei Interesse die Teilnahme buchen. Die Veranstaltungen selbst sind kostenfrei; die Anfahrt bis zum Treffpunkt muss in den meisten Fällen mit dem Auto erfolgen, da die Anlagen ausserhalb liegen und nur schwer mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind. Wir helfen aber gerne bei der Organisation von Mitfahrgelegenheiten oder (bei hoher Nachfrage) bei Buchung eines Bus.

  • Die erste Veranstaltung ist am Freitag, dem 26.09.2025 nachmittags und führt zur Windkraftanlage Taubenkopf bei Freiburg. Diese Exkursion wird von Oekogeno Freiburg durchgeführt.
  • Am Samstag, 27.9.2025 vormittags schauen wir uns einen Windpark von PIONEXT bei Bingen an, dieser Betreiber wurde von der Dialoggruppe für den Weißen Stein empfohlen.
  • Weiter geht es am Samstag, dem 18.10.2025 morgens mit einem Ausflug zum Greiner Eck, nahe Neckargemünd. Wir treffen uns vor Ort und erhalten eine Führung durch den Betreiber, die Energiegenossenschaft Starkenburg.
  • Am Samstag, dem 25.10.2025 ist nachmittags die Besichtigung des Windparks Bretzfeld-Obersulm möglich. Dieser Windpark kann sowohl in Begleitung der Ökostromer Dossenheim, aber auch jederzeit individuell besucht werden. Der Weg ist ausgeschildert und mit Infotafeln versehen.

Über weitere Details informieren wir Sie nach Eingang Ihrer Buchung. Wir freuen uns auf den Austausch.

Stimmen zum Bürgerentscheid

Längst widerlegt

Leserbrief zu den Argumenten von “Gegenwind Bergstraße”

Was mich an Gegenwind Bergstraße am meisten stört, ist das ständige Wiederholen von längst widerlegten und oft widersprüchlichen Behauptungen. Immer wieder heißt es, der Odenwald sei windschwach – obwohl Windmessungen längst gezeigt haben, dass dort ausreichend Wind weht. Gleichzeitig wird das Gegenteil behauptet: In der Ebene darunter sei genug Wind vorhanden. Auch das wurde durch Messungen widerlegt.

Noch absurder wird es, wenn Gegenwind kritisiert, dass die Ampelregierung auch Standorte mit wenig Wind fördert – und im nächsten Atemzug genau solche windschwachen Flächen in der Ebene als Alternative vorschlägt.

Man behauptet, man sei nicht grundsätzlich gegen Erneuerbare Energien, nur gegen Windkraft im Wald – und gleichzeitig stellt man jemanden wie Detlef Ahlborn auf ein Podium, der sich ganz offen gegen Erneuerbare Energien insgesamt ausspricht.

Es scheint, jedes Argument ist recht – Hauptsache, es wird oft genug wiederholt. Irgendetwas bleibt beim Zuhörer schon hängen. Doch während mit widersprüchlichen Behauptungen Verwirrung gestiftet wird, erleben wir draußen die Realität: brennende Wälder, vertrocknete Felder, unerträgliche Hitze. Wir stellen uns der Verantwortung, wir handeln – konkret und hier bei uns.

Stellungnahme zum Bürgerentscheid

Nun wird es also einen Bürgerentscheid zur Windkraft geben. Wir halten das bei diesem Thema nicht deshalb für schwierig, weil – wie es in der RNZ hieß – der Entscheid „zum falschen Zeitpunkt“ käme. Und ganz sicher nicht, weil wir die Bürger:innen für „zu dumm“ hielten, wie es uns von Seiten der AfD unterstellt wurde. Der eigentliche Grund ist ein anderer:

Es besteht die Gefahr, dass eine Entscheidung, bei der es um Fakten und sorgfältiges Abwägen geht, am Ende nur aus dem Bauch heraus getroffen wird – weil vielen Menschen die nötigen Informationen fehlen und gleichzeitig gezielt falsche Darstellungen verbreitet werden.

Deshalb sehen wir jetzt alle in der Verantwortung:

  • Die Gemeinden, die noch detaillierter informieren und den Austausch mit den Bürger:innen verbessern müssen,
  • uns selbst, dass wir Ängste und Befürchtungen (etwa die Sorge, der Wald werde „zerstört“) weiterhin ernst nehmen und entkräften und diese Informationen noch näher an die Bürger:innen tragen
  • und jede und jeden Einzelnen, sich gut zu informieren und das Thema nicht zu unterschätzen.

Denn es geht hier nicht nur um den Wald am Weißen Stein oder die Finanzen unserer Gemeinden. Es geht auch um unseren eigenen Beitrag – dafür, dass auch kommende Generationen auf dieser Welt noch gut leben können. Denn eines dürfen wir bei dieser Diskussion nie vergessen: Die Alternativen zur Windkraft – Öl, Gas und Kohle – haben erst zu der Klimakrise geführt, in der wir jetzt stecken.

Lassen Sie uns daher mit diesem Bürgerentscheid gemeinsam ein starkes Zeichen setzen:
Dass wir bereit sind, Verantwortung zu übernehmen – für unsere Umwelt, unsere Zukunft und die unserer Kinder.

Richtigstellung zu den Rodungen im Dossenheimer Wald

Im letzten Beitrag von „Gegenwind Bergstraße“ im Mitteilungsblatt wird behauptet, dass bereits „Kahlschläge“ und „exzessive Forstwirtschaft“ im Dossenheimer Forst betrieben werde sowie Wege verbreitert werden und es wird angedeutet, dass dies eventuell im Zusammenhang mit dem geplanten Windpark stünde. Wir haben daraufhin bei dem zuständigen Fachbereich der Gemeinde und der Forstverwaltung Dossenheim angefragt und eine ausführliche Antwort erhalten, die wir unten abdrucken und die sich auch mit dem deckt, was bereits in der RNZ zu lesen war: Siehe den von uns gespeicherten Artikel.

Es bleibt zu hoffen, dass alle Schriesheimer und Dossenheimer Bürger:innen sich vor dem Bürgerentscheid ausgewogen informieren, um sich nicht von den zahlreichen und ständig wiederholten Gerüchten und Falschinformationen zum Thema Windenergie in die Irre führen zu lassen. Diese sind auch der Grund dafür, dass wir das Bürgerbegehren abgelehnt hatten. Wenn es aber nun zum Bürgerentscheid kommt, beteiligen Sie sich zahlreich und lassen ihn zu einem starken Signal für Klimaschutz und Windkraft werden!


  • Die Rodung am Apfelskopf ist eine Ausgleichmaßnahme für das neue Gewerbegebiet in Dossenheim
  • am Wilhelmsfelder Eck und Hohen Nistler wurden die Rodungen aufgrund unterschiedlicher Beschlüsse des Gemeinderats durchgeführt, wonach dieses Gebiet sehr fichtenlastig ist und dieses durch Laubholz neu bepflanzt werden soll
  • die Rodungen am Hohen Nistler dienen zudem auch als Ausgleichsmaßnahme für das dringend benötigte Regenrückhaltebecken Mantelbach

Alle drei Flächen (Apfelskopf, Hoher Nistler und Wilhelmsfelder Eck) werden noch in diesem Jahr neu bepflanzt! Die Pflanzpläne liegen schon vor und die Pflanzen sind schon bestellt. Diese werden auch wieder mit Wuchshüllen bepflanzt. Im Spätjahr/Winter besteht zudem ein 80 % höherer Wuchserfolg als im Frühjahr/Sommer, da die Pflanzen bei kalter Feuchtigkeit besser Wurzeln schlagen können.

Zudem betrifft das haushalterische Defizit des Forstbetriebsplans 2025 281.885 €. Somit kann auch hier in keiner Weise von einer kommerziellen Forstwirtschaft ausgegangen werden. Dies wird u.a. auch damit begründet, dass in diesem Jahr die Ausgleichsmaßnahmen für das neue Gewerbegebiet anstehen.

Der Holzeinschlag für 2025 beträgt voraussichtlich 4.000 Fm. Im Jahr 2024 waren es ca. 4.150 Fm, in 2023 4.200 Fm und 2022 auch ca. 4.000 Fm; auch hier ist folglich keine Zunahme erkennbar. 

Bei den neu zu bepflanzenden Flächen werden ca. 10.000 neue, klimaresistente Pflanzen gesetzt. Dies sind: Traubeneichen, Hainbuchen, Winterlinden und Ebereschen.

Dieter Teufel vs. Windmessungen: Kritik unter der Lupe

Dieter Teufel hat in seinem UPI-Bericht 89 zur “Windkraft im Wald” die Volllaststunden und Ernteleistungen verschiedener Windkraftanlagen / Windparks im Wald und in der Ebene miteinander verglichen und kommt zu dem Schluss, dass diese weitgehend identisch seien. Er begründet damit seine Behauptung, dass der Windatlas Baden-Württemberg die Windleistungsdichte auf den Höhen der Mittelgebirge überschätzt bzw. jene in der Ebene unterschätzt.

In einer weiteren Stellungnahme stellt Teufel das Gutachten zur Windmessung an der Kirchheimer Mühle und dem Lammerskopf in Frage. Die Kritik bezieht sich im wesentlichen auf den relativ kurzen Meßzeitraum von ca. 3 Monaten und er wiederholt hier seine o.g. Untersuchungen im UPI-Bericht 89. Gegenwind Bergstraße folgt dieser Argumentation ebenfalls.

Ich möchte im folgenden erläutern, inwiefern die Schlüsse von Herrn Teufel zur Aussagekraft von Windatlas und Windmessungen falsch sind.

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Energiewende konkret!

Einige Eindrücke von unserem Energiewende-Markt am 17.5.2025 auf dem Bürgermeister-Rufer-Platz in Schriesheim.

Energiewende konkret!

Unter dem Motto

„Energiewende konkret – informieren, profitieren“

am Samstag, den 17. Mai 2025,

auf dem Bürgermeister-Rufer- Platz (Schulgasse 5 / unter der Linde / Unterer Schulhof)

laden die Energiewende Bergstraße e.V. und die Ökostromer Dossenheim Sie herzlich ein zum ersten Energiewende-Markt in Schriesheim!

Schirmherr Bürgermeister Christoph Oeldorf eröffnet um 10 Uhr die Veranstaltung, bis 16 Uhr erwarten Sie spannende Aussteller, interessante Vorträge und Mitmachaktionen.

Unser Ziel: Die Energiewende greifbar machen. Wir möchten informieren, inspirieren und zeigen, wie jede und jeder profitieren kann. Unterstützt werden wir dabei von zahlreichen Partnern und Initiativen, die aktiv an der Energiewende mitwirken.

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Sachstand von Lammerskopf und Weißem Stein beim Regionalverband

In seiner Sitzung am 26.2.2025 hat der Regionalverand Rhein-Neckar die bisherigen Einschätzungen und Gutachten zu den Windvorranggebieten sowie nachgemeldete Flächen bekannt gegeben.

grün:
Fläche ist konfliktfrei und kann in die zweite Offenlage übernommen werden
gelb:
Sachverhaltsermittlung noch nicht abgeschlossen, d.h. hier stehen noch Gutachten aus, bzw. müssen Gutachten noch plausibilisiert werden, oder sind noch Sachverhalte durch die Verbandsverwaltung zu klären (z.B. militärische Belange oder die zivile Luftfahrt betreffende Belange).
rot:
Gebiete bzw. Flächenanteile sind nach Auswertung der Offenlage zur Weiterführung in die zweite Offenlage nicht geeignet. Hier stehen sachliche Gründen einer Weiterverfolgung entgegen. Betroffen sind hier zum Teil auch Gebietsverkleinerungen aufgrund der Vergrößerung des Mindestabstandes zur Wohnbebauung in Baden-Württemberg sowie Tauschflächen.
violett:
Neu gemeldete Flächen. Die Verbandsverwaltung befindet sich diesbezüglich noch in der verwaltungsinternen Prüfung und hat hierzu weitere bilaterale Gespräche geführt, bzw. wird diese noch führen müssen.

Das Vorranggebiet Weißer Stein ist gelb (wegen der Flugsicherung und der Nähe zum Vogelschutzgebiet) und grün; der Lammerskopf rot (die vom FFH-Gutachten ausgeschlossenen Flächen) und gelb. Außerdem haben Dossenheim und Neckargemünd weitere Flächen nachgemeldet (violett).

Die Karten für den gesamten Rhein-Neckar-Kreis für die Sachstände und die neu gemeldeten Flächen finden Sie hier.

Weiterer Zeitplan: Bis Anfang Mai 2025 müssen fehlende Gutachten eingereicht werden, die Gutachten werden bis spätestens 22. August 2025 bewertet und in die Beschlussvorlage eingearbeitet. Am 26. September 2025 wird die zweite Offenlage beschlossen. Die Festlegung der Vorranggebiete kann dann zum Jahreswechsel 2025/26 erfolgen.

Den zugehörigen Bericht der Rhein-Neckar-Zeitung finden Sie hier

Den Sachstand speziell zum Weißen Stein finden Sie hier

Informationsveranstaltung des GVV Schönau zum Windpark Lammerskopf

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Gutachten

Das Gutachten der IUS zum Lammerskopf finden Sie hier.

Die Stellungname des BUND zum Gutachten finden Sie hier.

Berichte der RNZ

Bericht der Veranstaltung von Stefan Geißler

Werner Fischer (ehemaliger GVV Geschführer): Bericht: Gutachten des Konsortiums liegt vor („Windprojekt möglich!“), alle anderen Stellungnahmen (RP, Obere Naturschutzbehörde, Freiburger Inst für angw. Tierökologie, …) sehen ein Projekt dort kritisch. „Zustimmung wäre daher nicht nachvollziehbar!“. Er bedankt sich beim Konsortium, dass sie im Steinachtal das Gutachten auch bereits in Vorabversionen bekommen hatten.
Vortrag Jochen Schwarz, Edith Spielmann (BUND Steinachtal): Jochen Schwarz betont, sie seien pro Windenergie, Windenergie ist nötig. Aber nicht im FFH Gebiet. „Respekt für FFH Gebiete ist in BW weniger ausgeprägt als anderswo“. Es habe da für BW bereits Strafzahlungen gegeben.
Jochen Schwarz und Edith Spielmann kritisieren das Gutachten als unvollständig, fehlerhaft, nicht ergebnisoffen und daher als rechtlich angreifbar. Sie würden sich wüschen das Projekt wird insgesamt abgelehnt und der Lammerskopf würde stattdessen eine Landesartenhilfsprogram-Fläche. Es gebe zu viele Konflikte mit den Stellen wo Fledermäuse wohnen (Habitat) oder jagen (Kollision). Gutachten habe die Flächen, wo Fledermäuse nachgewiesen wurden, zu kleinräumig angelegt. Aber der Aktionsradius der Tiere sei halt größer als das Gutachten annehme.
Es wird die Frage in den Raum gestellt, ob denn die Windmessungen der Stadt Heidelberg durch ihre Lärmemissionen Fledermäuse erst vertrieben hätten, die man dann bei den Zählungen entsprechend auch nicht gefunden habe …
Jochen Schwarz beschreibt den „Geist“ der FFH-Regelungen: Es sei durchaus nicht jeder menschliche Eingriff verboten. Aber bei menschlichen Eingriffen hatte man an kleinere Eingriffe als das Errichten von 150-200m hohen WKA gedacht, das passe nicht zusammen.
Stimmung ruhig, kein Gepöbel, ca 150 Besucher. Vereinzelte pro-Energiewende Stellungnahmen aus dem Publikum. Fischer und Steinachtalbürgermeister kommunizieren ruhig, aber schon eindeutig mit der Richtung, man müsse halt jetzt schauen, wie man das Lammerskopf-Projekt noch verhindert bekommt.
Fischer verwahrt sich gegen den Vorwurf, man betreibe Sankt Florians Politik. Man stehe zur Notwendigkeit der Energiewende und jeder müsse seinen Beitrag leisten. „Unser Beitrag hier ist halt, dass wir dieses Gebiet schützen! Dazu stehen wir!“
Anschließend Wortmeldungen aus dem Publikum: „Versiegelung“, „Versteppung“, „Infraschall“, „WKA drehen sich ja oft gar nicht“, … Das volle Programm. Als Dangel (Bürgermeister Wilhelmsfeld) fragt woher denn die Gelder für die Gutachten kämen, ergreife ich das Wort und verteidige die Tatsache, dass am Lammerskopf regionale BEGs (und eben nicht ferne Konzerne) aktiv sind, deren Mitglieder da jetzt in der Tat ein stückweit ins Risiko gehen.

Unser Standpunkt zum Lammerskopf

Der Streit um das FFH-Gutachten zum Lammerskopf bewegt sich auf einem sehr detaillierten Niveau, so dass eine fundierte Einschätzung selbst für Experten nur mit großem Zeitaufwand möglich ist, für Laien ist sie unmöglich. Sowohl der ausführende Gutachter Ness von IUS als auch Edith Spielmann und Jochen Schwarz vom BUND sind anerkannte Biologen und Naturschutz-Experten. Klar ist, dass die Untersuchungen zum Lammerskopf über alles hinausgehen, was üblicherweise in einem so frühen Projektstadium erfolgt. Es wurden z.B. weit mehr Fledermaus-Horchboxen installiert als gesetzlich gefordert (20 statt 3).

Die Kritik des BUND ist insoweit gerechtfertigt, als dass das Gutachten einen ausführlichen Methodenteil vermissen lässt, welcher für eine wissenschaftliche Studie notwendig wäre. Aus diesem Grund sind manche Schlüsse des Gutachtens nicht klar nachvollziehbar. Das veröffentlichte Gutachten umfasst 199 Seiten, eine vollständige wissenschaftliche Arbeit mit allen Details und Rohdaten wäre wahrscheinlich 1000 Seiten lang.

Umgekehrt genügt allerdings auch die Stellungnahme des BUND nicht diesen umfassenden Ansprüchen. Z.B. wird bei der Abschätzung des tolerierbaren Flächenverlusts von 1600 m2 auf einen Bericht eines FuE Projektes im Auftrag des BfN von Lambrecht und Trautner (2007) zurückgegriffen, der seinerseits diesen Wert von 1600 m2 nirgends begründet. Auch in der Stellungnahme werden die angegebenen eigenen Beobachtungen nicht hergeleitet sondern sind nur auf Karten eingetragen.

Dem Vorwurf des BUND, dass das Gutachten pauschal 15° Hangneigung fordert um so die flacheren Gipfel für Windräder freizuhalten, hat der Gutachter Ness in einem Artikel der RNZ inzwischen widersprochen.

Der Vorwurf des BUND, dass die Zuwegungen nicht berücksichtigt wurden ist insofern nicht gerechtfertigt, da diese erst im zweiten Schritt bei der konkreten Planung der Standorte einfließen. Dann ist auch vorgeschrieben, weitere Untersuchungen über die der erfolgten FFH-Verträglichkeitsprüfung hinaus durchzuführen (spezielle Artenschutzprüfung).

Das im Artikel genannte Gegengutachten des Freiburger Instituts für angewandte Tierökologie liegt aktuell nicht öffentlich vor, daher können wir dazu nicht Stellung nehmen.

Sowohl Gutachten der IUS als auch Stellungnahme des BUND und Gegengutachten des Freibuger Instituts werden nun bis September von den Experten der Naturschutzbehörde geprüft und dann dem Regionalverband zur Entscheidung vorgelegt. Dieser Prüfung sollte aufgrund der dargelegten Komplexität des Sachverhalts nicht vorgegriffen werden und daher enthalten wir uns einer Beurteilung, ob das Gebiet Lammerskopf für Windkraftanlagen geeignet ist oder nicht. In jedem Fall wünschen wir uns, dass die berechtigten Anliegen des Naturschutzes mit denen des Klimaschutzes in Einklang gebracht werden.

Die Kosten der Klimakrise

Vielen Dank und Willkommen an alle, die heute gekommen sind! Wir sind überzeugt, dass Klimaschutz und Demokratie zusammen gehören und zusammen gedacht werden müssen. Leider haben wir auf unsere Einladung zur heutigen Veranstaltung auch eine sehr unfreundliche Absage erhalten, die zeigt, dass viele Menschen Klimaschutz für linksgrüne Klientelpolitik halten und möglicherweise glauben, dass die Auswirkungen der Klimakrise sie nicht treffen wird. Das aber ist falsch, die Klimakrise macht uns alle heute schon ärmer, sie und mich, Anhänger egal welcher Partei. Und ich sage Ihnen warum:

Erstens: Nahrungsmittel.

Offensichtlich brauchen Pflanzen bestimmte klimatische Voraussetzungen, um zu wachsen. Wenn diese Voraussetzungen nicht mehr gegeben sind, z.B. wegen einer Dürre oder zu viel Regen, produzieren wir weniger Nahrungsmittel. Und wenn es weniger zu Essen gibt, steigen die Preise dafür. Schon im Jahr 2022 stiegen in Europa die Preise nach dem heißen Sommer um ein Prozent und dieser Effekt wird sich in den nächsten Jahren um bis zu 50% verstärken. Ganz konkret gab es in der RNZ in den letzten Wochen die folgenden Meldungen:

Der Kaffeehändler Tchibo erhöht nach dem Preisanstieg im April 2024 erneut seine Preise. Kunden müssen ab Mitte Februar zwischen 50 Cent und 1 Euro mehr pro Pfund bezahlen. Rohkaffee sei deutlich knapper geworden, das Wetter habe für schwächere Ernten gesorgt. Allein im Jahr 2024 sind die Rohkaffeepreise um rund 70 Prozent gestiegen.

Angesichts des Kostendrucks reduziert der Konzern Mondelez den Inhalt einiger seiner Milka-Tafeln von 100 Gramm auf 90 Gramm. Die Kakaopreise an der New Yorker Rohstoffbörse hatten sich im vergangenen Jahr um 161 Prozent erhöht.

Der Schriesheimer Obst- und Gartenbauverein berichtet: Die Erdbeerernte startete im Mai mit Feuchtigkeit. Die Früchte waren aufgeschwemmt und es bestand die Gefahr der Fäulnis und des Schimmels. Die Kirschen-Ernte fiel aufgrund des Regens ganz aus – die Früchte platzten auf und waren nicht verkäuflich. Auch bei der Zwetschgen-Ernte gab es durch den Regen Probleme mit Pilzerkrankungen und Schimmel.

Auch die Preise für Olivenöl sind wegen heißer trockener Sommer in den vergangenen zwei Jahren explodiert. Reis wurde teurer wegen Trockenheit, Überflutungen und eindringendem Salzwasser aufgrund steigender Meeresspiegel in Italien, Asien und Kalifornien.

Die Preise steigen aber nicht nur für die genannten Produkte – durch den Klimawandel schwanken die Ernten sehr viel stärker als früher. Da sich die Produzenten aber für schwache Ernten absichern müssen, erhöhen sie bereits heute die Preise als Vorbereitung auf zukünftige Ausfälle – und zwar über alle Nahrungsmittelgruppen hinweg.

Zweitens: Steuern.

Und wir reden hier nicht über CO2-Steuern oder grüne Maßnahmen, sondern von ganz normalen Einkommens-, Umsatz- und Mehrwertsteuern.

Der Staat braucht wegen des Klimawandels mehr Einnahmen u.a. für innere und äußere Sicherheit. Wasserknappheit wird zu immer mehr militärischen Konflikten führen, ganze Landstriche vor allem im Süden der Welt werden unbewohnbar. Und das führt zu Migration. Um dieses Problem zu lösen, gibt es drei Vorschläge: Entweder den Grenzschutz massiv ausbauen, um Migranten zu stoppen und abzuschieben – oder Migranten besser integrieren, überwachen und ihnen helfen – oder die Ursprungsländer unterstützen, damit die Menschen dort bleiben können. Egal was man tut, es wird richtig teuer. Europas Südgrenze ist die tödlichste Grenze der Welt, seit 2014 sind dort knapp 30.000 Menschen gestorben. Und obwohl die echten Migrationswellen noch gar nicht begonnen haben zerreißt die Diskussion darüber schon heute unsere Gesellschaft und treibt die Menschen in die Arme extremistischer Parteien!

Zweitens braucht der Staat mehr Geld für das Gesundheitswesen, das sich auf Hitzschläge und nordwärts wandernde tropische Krankheiten einstellen muss, außerdem werden Pandemien durch den Verlust von Lebensräumen wahrscheinlicher.

Und drittens braucht man mehr Geld für die Infrastruktur. Hangrutsche und Unterspülungen müssen repariert werden, Maßnahmen gegen Überflutungen kosten immense Summen Geld, und das ist keine theoretische Überlegung. In der RNZ konnten wir lesen:

Wird das Regenrückhaltebecken in Schriesheim jetzt unbezahlbar? Der Deutsche Wetterdienst hat die Niederschlagsmengen für ein hundertjährliches Hochwasser aktualisiert, was eine komplette Neuplanung des Regenrückhaltebeckens oberhalb es Mühlenhofs erfordert. Das ist keine graue Theorie: Der Starkregen in Altenbach letztes Jahr war bereits MEHR als ein 100jähriges Hochwasser, zum Glück für Schriesheim kam es nicht aus Wilhelmsfeld und das vorhandene Rückhaltebecken unterhalb Altenbachs konnte das Wasser auffangen. Die bisherigen Planungen für ein Becken von 300m Länge und 100m Breite werden daher nicht ausreichen, womöglich muss gar die Landstraße verlegt werden. Statt 5 Millionen wird das Becken jetzt zwischen 20 und 25 Millionen Euro kosten.

Von diesem Betrag könnte man schon mal zwei oder drei Windräder auf dem Weißen Stein bauen.  Aber anders als mit einem Windrad oder einer Solaranlage verdient man mit Klimaanpassung kein Geld. Man spart nicht mal etwas, wie das bei einem eAuto oder einer Wärmepumpe der Fall ist, die im Betrieb günstiger sind als Benzin, Öl oder Gas zu verbrennen. Und das ist auch das Hauptproblem in der aktuellen Diskussion: Viele Menschen und Politiker unterscheiden nicht zwischen Kosten und Investitionen. Eine Investition zahlt sich über die Zeit aus, Kosten aber bleiben – und man bleibt abhängig von den Preisen der Hersteller, von den negativen Auswirkungen auf das Klima und dem ethischen Dilemma mal ganz abgesehen.

Drittens: Versicherungen.

Die Feuer in Los Angeles haben erschreckend deutlich gemacht, dass auch Vermögen nicht vor immensen Verlusten schützt. Eine Studie im Herbst 2023 hat errechnet, dass schon zwischen 2000 und 2019 durch klimabedingt verstärktes Extremwetter weltweit Schäden in Höhe von 2,7 Billionen Dollar ZUSÄTZLICH entstanden sind, das sind 15,5 Millionen Dollar PRO STUNDE! In Deutschland alleine entstanden in den vergangenen 30 Jahren Schäden von rund 123 Milliarden Euro.

Und viele dieser Schäden sind versichert. Allein die deutschen Versicherungsunternehmen mussten 2022 noch 4,3 Milliarden Euro auszahlen, 2023 dann 4,9 Milliarden und 2024 bereits 5,5 Milliarden. Entsprechend steigen die Versicherungsbeiträge: Für Wohngebäudeversicherungen 2023 um 14,7 Prozent, 2024 um weitere 7,5 Prozent, für Vollkaskoversicherungen 2023 um 3,7% und 2024 bereits um 21% Prozent. Und wenn die Risiken für Eigentum in bestimmten Bereichen, z.B. an Flüssen zu hoch werden, kann es sein, dass die Versicherer diese überhaupt nicht mehr versichern. Und das bedeutet, sie werden unverkäuflich. Die nächste globale Finanzkrise wird wahrscheinlich von der Versicherungsindustrie ausgehen.

Fazit

Und das ist nur der ökonomische Schaden der Klimakrise, den wir alle heute schon bezahlen, und der in den kommenden Jahren massiv zunehmen wird. Wenn wir über den Wert reden, den eine intakte Natur hat, dann brauchen wir nicht weiter zu schauen als nach Schwetzingen, wo der englische Landschaftsgarten bereits seit Juni 2024 aus Sicherheitsgründen gesperrt ist – und zwar wegen der rapide zunehmenden Schäden an der Baumsubstanz aufgrund des Klimawandels, speziell durch neuartige Pilz- und Komplexerkrankungen.

Sie sehen also – die teuerste Art und Weise mit dem Klimawandel umzugehen, die uns am meisten von allen Optionen kosten wird, ist ihn zu ignorieren. Die Gesamtinvestitionen in die Energiewende bis 2100 sind sechs Mal geringer als die geschätzten Kosten der Klimafolgen alleine bis 2050!

Eine Studie des International Monetary Fund hat ergeben, dass jedes Grad Temperaturanstieg mehr als zwei Prozent Rückgang des Bruttoinlandsprodukts zur Folge hat – in wärmeren Ländern sogar über 3 Prozent. Und das ist natürlich problematisch, wenn Parteien alleine auf das Wirtschaftswachstum zur Finanzierung ihrer Pläne hoffen.

Für Demokratie und Klimaschutz

Für Demokratie und Klimaschutz

Der Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Er betrifft uns alle, denn das Klima kennt keine Grenzen. Was vor wenigen Jahren noch wie düstere Zukunftsszenarien wirkte, ist längst Realität geworden. In Deutschland stellen Rechte und rechtsradikale Kräfte nicht nur unsere Demokratie infrage, sondern leugnen auch den Klimawandel. Jede Stimme für sie bei der kommenden Bundestagswahl ist eine Stimme gegen Klimaschutz, gegen Klimaanpassung – und damit gegen eine sichere, freie Zukunft für unsere Kinder und alle kommenden Generationen.

Wir können uns nicht herausreden: „Das konnte ja niemand ahnen!“. Unsere Geschichte zeigt, wohin Ignoranz führt – beim Klimaschutz ebenso wie beim Schutz der Demokratie. Wir haben freie Medien und wissen, wie es in totalitären Staaten aussieht – damals wie heute. Unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung ist nicht verhandelbar. Darin stehen alle demokratischen Parteien zusammen.

Kurz vor der Bundestagswahl ist der Moment, um klar zu sagen: Klimaschutz und Demokratie sind keine Luxusgüter. Klimaschutz ist Gesundheitsschutz, Klimaschutz ist Menschenschutz! Ohne entschlossenes Handeln lebt bald ein Drittel der Weltbevölkerung in Regionen mit lebensgefährlichen Temperaturen – und muss seine Heimat verlassen.

Rechtsradikalismus, Fremdenfeindlichkeit, Hass auf Minderheiten und das Gegeneinander-Ausspielen von Randgruppen zerstören unsere Gesellschaft. Das lehnen wir ab!

Setzen wir uns für Demokratie  und Klimaschutz ein – beides ist es wert, dafür zu kämpfen. Wir – die Energiewende Bergstraße e.V., die Schriesheimer Ökostromer, die Ökostromer Dossenheim, Amnesty International, die katholischen und evangelischen Kirchengemeinden von Schriesheim und Altenbach sowie die grüne Liste Schriesheim, Bündnis 90 Die Grünen und die SPD Schriesheim laden Sie ein, an unserer Kundgebung „Für Demokratie und Klimaschutz“ teilzunehmen.

Am Freitag, den 14.2.2025 – an dem Tag, an dem auch Fridays for Future für den Klimaschutz auf die Straßen geht – werden wir ab 17 Uhr vor dem Historischen Rathaus in Schriesheim stehen und für ca. eine halbe Stunde gemeinsam mit Ihnen über Demokratie und Klimaschutz reden.

Für Demokratie und Klimaschutz in Schriesheim, in Deutschland, weltweit. Für uns Menschen und für die Natur, die unser aller Lebensgrundlage ist.

Faktencheck Ahlborn

Detlef Ahlborn ist Vizepräsident von Vernunftkraft, dem Dachverband von Anti-Windkraft-Initiativen und ihren Landesverbänden, der sich für die Abschaffung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und den Stopp des Ausbaus von Windkraft und Photovoltaik einsetzt und Verbindungen zu AfD hat. Darüber hinaus hat Ahlborn eine Stellungnahme für den Verein „Gesellschaft für Fortschritt in Freiheit e.V.“ erarbeitet, deren Schirmherr Markus Krall ist, der Initiator der rechtslibertären Atlas-Initiative. Weitere Informationen zu Zielen und Verbindungen von Vernunftkraft zum deutschen Klimawandelleugner-Dachverband EIKE können Sie auch diesem Artikel entnehmen.

Einen ausführlichen Video-Faktencheck zu den Thesen Ahlborns finden Sie hier

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Lautstärke-Simulation für Windparks Weißer Stein und Lammerskopf

Für das Maximalszenario von 10 Windkraftanlagen am Weißen Stein und 11 auf dem Lammerskopf, für welches wir zahlreiche Visualisierungen berechnet haben (inzwischen auch für das Steinachtal und Neckargemünd), hat Wolfgang Schlez, Direktor der Beratungsfirma ProPlanEn und Mitglied von Scientist for Future Heidelberg eine Schallsimulation erstellt.

Auch diese arbeitet mit konservativen Annahmen, d.h. Anlagen mit 105dB auf Nabenhöhe, schallhartem Untergrund (in Wirklichkeit wird der Wald die Ausbreitung stark dämpfen) und Verzicht auf die Simulation von Geländereflektion.

Trotz all dieser Maximal-Annahmen zeigt sich, dass die höchsten Schallpegel, die im Süden von Wilhelmsfeld sowie Altneudorf, Schönau und Ziegelhausen erreicht werden, nicht höher als 37 dBA sein werden (d.h. etwa so laut wie Blätterrascheln) bzw. 39 dBA (leises Gespräch) in Peterstal. In allen anderen Gemeinden sind maximal 32 dBA (Flüstern) zu erwarten.

Der Grenzwert der Technischen Anleitung Lärm für reine Wohngebiete Nachts beträgt 35 dBA. Der Tages-Grenzwert beträgt dagegen 50 dBA (leise Radiomusik), diese Werte werden nur in unmittelbarer Nähe (bis ca. 300m) der Anlagen erreicht.

Da die Einhaltung dieser Grenzwerte Vorraussetzung für die Genehmigung ist, kann man davon ausgehen, dass sie bei der Standortwahl berücksichtigt werden (dies haben wir für unsere Simulation nicht getan!), darüber hinaus können Leistungsregelungen nachts für eine weiter verminderte Lautstärke sorgen.

Sie können die Simulation hier auf einer interaktiven Karte anschauen.

FAQ Windkraft am Weißen Stein

Wie bei der Podiumsdiskussion besprochen, werden wir hier nach und nach alle eingegangenen Fragen beantworten

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Fridays for Future Heidelberg zur Windkraft im Odenwald

Die Rede von Clara Brombacher auf der Podiumsdiskussion am 22.11.2024

Teil 1
Teil 2

Ich bin Clara Brombacher und heute stellvertretend hier für Fridays For Future Heidelberg. Sie kennen uns wahrscheinlich von unseren Klimastreiks, die wir übrigens nach wie vor regelmäßig organisieren. Die Ortsgruppe in Heidelberg engagiert sich aber seit einigen Jahren auch für den Ausbau der Windkraft in der Region. Denn es ist für unser Hauptziel, Deutschlands baldigen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, natürlich von essenzieller Bedeutung, den Ausbau der Erneuerbaren Energien voranzutreiben.

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Sauerstoffbilanz Windkraft im Wald

Inzwischen ist auch bei den meisten Kritikern der Windkraft im Wald angekommen, dass ein Windrad (für welches ca. ein Hektar Wald weichen muss) sehr viel mehr CO2 vermeidet als ein Hektar Wald binden kann. Daher werden nun vermehrt andere positive Leistungen des Waldes herangezogen, um zu belegen, dass Windkraft im Wald unsinnig sei. Eines davon ist die Sauerstoff-Erzeugung, denn ein Hektar Mischwald erzeugt pro Jahr ca. 15 Tonnen Sauerstoff.

Nun ist es aber so, dass CO2, wie die Formel schon sagt, aus einem Atom Kohlenstoff und zwei Atomen Sauerstoff besteht. Der Kohlenstoff stammt aus der verbrannten Kohle, der Sauerstoff aber aus unserer Atemluft. Eine Tonne CO2 enthält 273 Kilogramm Kohlenstoff und 727 Kilogramm Sauerstoff. Ein 4 MW-Windrad im Wald um den Weißen Stein erzeugt pro Jahr ca. 14.000.000 kWh Strom und vermeidet dadurch 13.300 Tonnen CO2. Dieses CO2 enthält 9.671 Tonnen Sauerstoff, das unserer Atemluft durch die Kohleverbrennung entzogen würde – d.h. ein Windrad im Wald verhindert den Verlust von 9.671 Tonnen Sauerstoff pro Jahr!

Jetzt wird oft argumentiert, dass man ja die Windräder in die Ebene bauen könne, dadurch hätte man sowohl die Erzeugung der 15 Tonnen durch den Wald als auch die Vermeidung durch die Windräder. Allerdings erzeugt ein Windrad im Wald 4.000.000 kWh mehr Strom pro Jahr, vermeidet daher gegenüber der Ebene auch 3.800 Tonnen CO2 zusätzlich und spart daher auch 2.763 Tonnen Sauerstoff mehr als in der Ebene. Sprich: Wenn man es im Wald baut, spart ein Windrad 184 mal so viel Sauerstoff, wie dieser Wald erzeugen kann. Dass in der Ebene um Heidelberg sowieso keine oder nur sehr wenige Windräder gebaut werden können, lassen wir bei dieser Betrachtung mal außen vor.

Berichte des SWR mit Interviews von Energiewende Bergstraße

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Simulationen von Ansichten der Windparks Weißer Stein und Lammerskopf

Unter folgendem Link finden Sie eine Karte der Windvorranggebiete. Wir haben entlang der Höhenrücken 10 bzw. 11 Windenergieanlagen von jeweils 300 m Gesamthöhe platziert und die Ansicht von verschiedenen Standorten berechnen lassen. Beachten Sie, dass die genauen Standorte noch nicht feststehen, da diese insbesondere nach Umweltgesichtspunkten gewählt werden. Auch Anzahl und Höhe sind von uns als Maximalwerte gewählt worden, in der Realität werden es wahrscheinlich weniger und niedrigere Anlagen. Auf diese Weise können Sie sich aber ein Bild vom “schlimmstmöglichen” Fall machen.

Klicken Sie auf einen grünen Marker in der Karte, um ein realisitisches Bild im Vergleich zu den Fotomontagen von Gegnern der Projekte wie “Gegenwind Schriesheim”, “ProWaldProWind” und “NOW Ziegelhausen” vom jeweils identischen Standort aus zu sehen. Die gelben Marker zeigen Ihnen die Ansichten der Anlagen von weiteren Standorten aus. Die Ansichten werden jeweils links oben (auf dem PC) bzw. unten (auf dem Handy) als Vorschau angezeigt, klicken Sie auf das jeweilige Vorschaubild um es als Vollbild anzuzeigen.

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