Stadt will Fläche bei Neurott prüfen – Messungen bei Grenzhof und Bruchhausen – Windpark auf Lammerskopf immer wahrscheinlicher



Rückenwind für Klimaschutz!
Die Anzahl und Größe von Windkraftanlagen zu übertreiben, um Angst zu schüren und Ablehnung in der Bevölkerung hervorzurufen ist ein beliebtes Mittel von Bürgerinitiativen gegen Windkraft. Auch entlang der Bergstraße werden entsprechende Fotomontagen verbreitet. Im direkten Vergleich wird deutlich, wie sehr diese von der Realität abweichen.
Das obere Bild zeigt eine realistische Darstellung der möglichen Windkraftanlagen am weißen Stein über Dossenheim und Schriesheim. Sie wurde mit Höhendaten der NASA mit Hilfe der Software OSM2World erstellt. Es wurden fünf Anlagen mit 200m Nabenhöhe an geeigneten Standorten gerendert.
Das zweite Bild zeigt eine Fotomontage von Dieter Teufel aus Heidelberg von ungefähr denselben Standort. Deutlich wird, dass entgegen dem Potentialflächen- und Regionalplan Anlagen direkt an die Kante der Höhenrücken eingefügt wurden, darüberhinaus sind die Größenverhältnisse stark überzeichnet, selbst bei Anlagen mit 180m Nabenhöhe. Weiterhin wurde die Absenkung hinter den Horizont und die Verkleinerung mit der Entfernung nur unzureichend berücksichtigt und natürlich wurden die Lichtverhältnisse ignoriert, um die Anlagen mit maximalem Kontrast darzustellen.
Das dritte Bild ist von Handschuhsheim aus aufgenommen, auch hier wurden die Größenverhältnisse übertrieben sowie Absenkung, Verkleinerung und Kontrast nicht korrekt wiedergegeben.
Aufgrund der höheren Windgeschwindigkeiten über den Mittelgebirgen in Baden-Württemberg ist dort der zu erwartende Ertrag so viel höher, dass sich im Vergleich dazu Anlagen in der Rheinebene speziell um Heidelberg finanziell nicht lohnen.
Um die Erträge an verschiedenen Standorten anhand des Windatlas zu vergleichen, nutzt man nicht die “gekappte Windleistungsdichte, sondern die Kennzahl „Jahresertrag in kWh/a“, da dort drei Referenzanlagen anhand ihrer luftdichtekorrigierten Leistungskennlinie und somit ihrer tatsächlichen, anlagespezifischen Kappungsgrenze berechnet sind. Auch die höhere Rauigkeit des Waldes ist im Windatlas bereits berücksichtigt. Für die Windkraftanlage Vestas V-150 4,2 MW zeigt sich folgendes Bild:
Man erkennt, dass statt ca. 13-15 Millionen kWh/a (rosa/violetter Bereich) in der Ebene nur ca. 9-11 Millionen kWh/a erreicht werden (oranger bzw. gelber Bereich). Dies ist ein durchschnittlicher Minderertrag von über 30%. Man würde also für je zwei Anlagen, die man in der Ebene statt auf den Höhen errichtet, noch eine zusätzliche Anlage benötigen, um einen vergleichbaren Stromertrag zu erzielen.
Update: Mittlerweile liegen konkrete Windmessungen vor, denenzufolge der Minderertrag in der Ebene nicht nur 30%, sondern sogar 40% beträgt (d.h. bezogen auf den Ertrag in der Ebene beträgt der Mehrertrag auf dem Berg nicht nur 50% sondern sogar 72%).
Betrachtet man die finanzielle Seite, so ist es korrekt, dass der Bau im Mittelgebirge besondere Herausforderungen stellt (insb. Geländemodellierung und Baumfällungen), aber auch in der Ebene gibt es Herausforderungen: Speziell in der dicht besiedelten Rheinebene können selten viele Anlagen zu einem Windpark zusammengefasst werden, wodurch weit verteilte Anlagen zu unterschiedlichen Netzanschlusspunkten geführt werden müssen, und somit keine Skaleneffekte genutzt werden. Auch gibt es in der Ebene Ortsdurchfahrten, Querungen, Brücken, Schienen, enge Kurven etc, die alle die Kosten in die Höhe treiben.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der die Errichtung von Windkraftanlagen in der Ebene erschwert, sind die Eigentumsverhältnisse nicht nur am geplanten Standort der Anlage sondern auch der Grundstücke, durch die Zufahrten und Kabel verlegt werden müssen. Auch ist die Vergabe der Pachteinnahmen bei Projekten im Mittelgebirge gerechter, gehören die Flächen doch meist den Gemeinden oder dem Land, wogegen im Offenland zumeist einige wenige Privatpersonen stark profitieren und die Allgemeinheit leer ausgeht.
Wenn man trotz allem annimmt, dass für die Anlagen auf den Höhen ggf. bis zu 2 Millionen Euro höhere Investitionskosten anfallen sollten, so sind das je nach Anlage nur ungefähr 10-20% der Gesamtkosten. Selbst unter diesen Annahmen wird ein Projekt mit identischem Ertrag (also 3 Anlagen in der Ebene vs. 2 Anlagen auf der Höhe) daher in der Ebene insgesamt mindestens 25% teurer (eine Anlage in der Ebene koste z.B. 10 Millionen Euro, dann würde dieselbe Anlage auf dem Berg schlimmstenfalls 12 Millionen Euro kosten. Drei Anlagen in der Ebene kosten dann 30 Millionen, zwei Anlagen auf dem Berg 24 Millionen).
Ein weiterer Aspekt bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ist die zu erwartende Rendite. Da der Referenzertrag für die Vestas V-150 4,2 MW nicht öffentlich verfügbar ist, habe ich dies für die kleinere Vestas V126-3.3 MW mit 166m Nabenhöhe berechnet. Dem Windatlas entnehmen wir, dass der durchschnittliche Ertrag in der Ebene (türkiser Bereich) im Schnitt 6 – 7 Millionen kWh pro Jahr beträgt, auf dem Berg (gelber – dunkelbrauner Bereich) im Durchschnitt 10 – 11 Millionen kWh.
Dies sind Brutto-Erträge, d.h die tatsächlichen Erträge können je nach Entfernung zum Einspeisepunkt (max. 0,5% auf 10km) und Abschaltungen (2%) auch leicht geringer ausfallen. Ob diese Verluste im Wald grundsätzlich höher sind, ist spekulativ und hängt von den konkreten Standorten ab. Längeren Wirbelschleppen über dem raueren Waldgebiet kann man mit größeren Abständen zwischen den Anlagen begegnen. Da die Ertragsschätzungen sowieso nur grobe Schätzungen sind, rechnen wir mit den jeweiligen Mittelwerten.
Um die folgende Ertragsberechnung zu verstehen, muss man wissen, dass im Rahmen der 2017 eingeführten Ausschreibungen der Betreiber einen Preis pro kWh bieten muss (der sogenannte „Gebotswert“). Alle Gebote, die unter einem jedes Mal neu durch die Bundesnetzagentur festgelegten Höchstgebot bleiben (welches gesetzlich festgesetzt 7,35ct/kWh nicht überschreiten darf), erhalten einen Zuschlag. Um windärmere Standorte nicht zu benachteiligen, wird der Gebotswert nach dem Zuschlag mit einem Korrekturfaktor multipliziert, welcher von der Standortgüte abhängt, die wiederum der erwartete Ertrag am Standort geteilt durch den Referenzertrag der jeweiligen Windkraftanlage ist (welcher für fünf Jahre angegeben wird). Weitere Details finden Sie hier.
Es ist also zu erwarten, dass für den schlechteren Standort in der Ebene höhere Beträge pro kWh gezahlt werden als auf dem Berg, und das ist auch tatsächlich so:
Während eine kWh auf dem Berg mit 8,26 ct vergütet wird, bekommt man für die Anlage in der Ebene für die gleiche kWh 11,20 ct, also fast 3 ct/kWh mehr. Dies bedeutet, 6 Millionen jährlich erzeugte kWh im Tal kosten die Gesellschaft 191.100€ mehr als wenn sie auf dem Berg erzeugt würden.
Und trotz dieses Ausgleichs erzielt die Anlage in der Ebene nur 84% des Umsatzes derselben Anlage auf dem Berg. Angesichts dessen, dass die Kosten für das Windrad selbst den Löwenanteil der Investitionskosten ausmachen ist es gut möglich, dass ein solcher Standort nicht wirtschaftlich ist und also nicht bebaut wird.
Aber ganz abgesehen von diesen Berechnungen: Selbst wenn in der Ebene Anlagen wirtschaftlich sind (Heidelberg führt trotz der Ablehnung durch den Regionalverband Messungen durch) wir können es uns angesichts der galoppierenden Klimakrise nicht leisten, auf ertragreiche Standorte zu verzichten, selbst wenn diese im Wald liegen.
Herr Teufel hat auf den Faktencheck ausführlich geantwortet. Ich möchte hier nicht auf jeden Punkt seiner Antwort einzeln eingehen, sondern nur die wichtigsten Kritikpunkte kommentieren:
Nach § 6 Absatz 1 Satz 3 WindBG hat die Behörde bei der Anordnung von Minderungsmaßnahmen ausschließlich auf vorhandene Daten zurückzugreifen….
Erwiderung Dieter Teufel zum Faktencheck
In besagtem Gesetz ist zu lesen:
Die zuständige Behörde hat auf Grundlage vorhandener Daten geeignete und verhältnismäßige Minderungsmaßnahmen in den Windenergiegebieten anzuordnen, um die Einhaltung der Vorschriften des § 44 Absatz 1 des Bundesnaturschutzgesetzes zu gewährleisten, sofern die Daten eine ausreichende räumliche Genauigkeit aufweisen und zum Zeitpunkt der Entscheidung über den Genehmigungsantrag nicht älter als fünf Jahre sind.
Es ist nicht erwähnt, dass die Behörde keine neuen Daten erheben darf. Es ist umgekehrt aber auch nicht festgelegt, was zu erfolgen hat, falls keine verwertbaren Daten vorliegen. Dies muss ggf. juristisch beurteilt werden, wozu weder ich noch Herr Teufel fachlich kompetent sind.
Die Umweltprüfung bei der Ausweisung in einem Regionalplan ist nicht mit einer UVP vergleichbar. Sie kann z.B. keine Erhebungen vor Ort in dem betroffenen Gebiet oder Untersuchungen miteinbeziehen.
Erwiderung Dieter Teufel zum Faktencheck
In besagtem Gesetz ist zu lesen:
Die Umweltprüfung bezieht sich auf das, was nach gegenwärtigem Wissensstand und allgemein anerkannten Prüfmethoden sowie nach Inhalt und Detaillierungsgrad des Bauleitplans angemessenerweise verlangt werden kann.
Diese Formulierung schließt nicht aus, dass Erhebungen im betroffenen Gebiet erfolgen können. Er schließt nur unangemessenen Aufwand aus. Wie er im Einzelfall auszulegen ist, muss von Rechtsexperten beurteilt werden.
Die im UPI-Bericht gezeigten Fotos der Ausgleichsmaßnahmen wurden in der Vegetationsperiode gemacht und zeigen in keinem Fall „jahreszeitlich bedingt blattlose Setzlinge“, sondern abgestorbene Setzlinge.
Erwiderung Dieter Teufel zum Faktencheck
In den Bildern 10 – 14 tragen auch die im Hintergrund sichtbaren Altbestände keine Blätter, auch das Gras ist abgestorbenes vom Vorjahr.
Die Aussage von Herrn Rinneberg „aufgrund der höheren Lage (ist) die Luftdichte geringer und somit die tatsächliche Kappungsgrenze der Anlagen höher“ erweckt den Eindruck, als könne dies die im Windatlas verwendete falsche Kappungsgrenze von 15 m/s erklären. Dies ist nicht der Fall.
Erwiderung Dieter Teufel zum Faktencheck
Im folgenden geht Herr Teufel ausführlich darauf ein, dass die Kappungsgrenze doch i.d.R. niedriger ist. Dass diese Argumentation von der Landesregierung bereits zurückgewiesen wurde und sowieso für die Fragestellung nach dem Ertrag irrelevant ist, darauf geht er nicht ein.
Herr Rinneberg führt seine Berechnungen mit den jeweiligen Bruttoerträgen durch, nicht wie es notwendig wäre, mit Nettoerträgen. Deshalb stimmen seine weiteren, darauf aufbauenden Berechnungen auch nicht.
Erwiderung Dieter Teufel zum Faktencheck
Herr Teufel versucht, sämtliche Abschätzungen zu Ertrag und Rentabilität im Faktencheck für ungültig zu erklären, indem er nicht quantifizierte Verluste aufzählt, die im Offenland angeblich oft niedriger ausfallen können als im Wald. Ob sich diese Unterschiede tatsächlich auf nennenswerte Größen summieren, bleibt offen. Außerdem versucht er, zusätzliche MWh/a zusammenzusuchen, indem er einzelne konkrete Standorte in der Ebene im Windatlas untersucht, unterlässt aber, dasselbe für Standorte auf dem Berg zu tun. Ich habe die Berechnung mit geänderten Werten wiederholt, und die grundsätzliche Aussage bleibt gleich: In der Ebene um Heidelberg wird signifikant weniger Ertrag erziehlt, die Kosten pro kWh sind deutlich höher und es ist weniger zusammenhängender Platz vorhanden, was die Genehmigungen und Planungen erschwert. Konsequenterweise hat der Regionalverband die beantragten Vorranggebiete in der Rheinebene um Heidelberg ja auch bereits abgelehnt.
Im Durchschnitt verursachen Elektroautos unter der heutigen Gesetzgebung […] höhere Treibhausgasemissionen als Verbrenner. Dies hat nicht nur das UPI in einer Untersuchung 2015 (UPI-Bericht 79) festgestellt, sondern jüngst auch der EU-Rechnungshof.
Erwiderung Dieter Teufel zum Faktencheck
Im zitierten Artikel steht: “Der Rückgang der CO2-Emissionen im praktischen Fahrbetrieb sei ausschließlich den Elektroautos zu verdanken. Der Rechnungshof betont, die Emissionen würden erst dann zurückgehen, wenn der Verbrennungsmotor seine dominierende Stellung verliere.” Sprich: Nicht die Elektroautos sind für das Gleichbleiben der Emissionen verantwortlich, sondern die Tatsache, dass immer noch zu viele und zunehmend spritschluckende Verbrenner gefahren werden. Wie kann man das argumentativ dermaßen umdrehen?
Würde man im Falle des zusätzlichen Stromverbrauchs von Elektroautos mit dem Emissionsfaktor von Herrn Rinneberg von 833 g/kWh rechnen, ergäben sich allein für den Betrieb eines durchschnittlichen Elektroautos […] heute ungefähr dieselben CO2-Emissionen wie bei einem Benzin- oder Dieselauto.
Erwiderung Dieter Teufel zum Faktencheck
Dies ist genau die Art unzulässiger Rechnung, die gerne von Energiewendegegnern aufgemacht wird, die jeglichen Mehrbedarf an Strom durch CO2-Minderungstechniken wie Wärempumpen und eAutos als ausschließlich durch fossile Kraftwerke gedeckt hinstellen. Tatsächlich aber sind die meisten Ladessäulen explizit als Ökostrom gekennzeichnet und viele eAuto-Besitzer laden tatsächlich so viel PV-Strom wie möglich. Natürlich ist Herr Teufel vorsichtig und formuliert im Konjunktiv. Aber hingeschrieben hat er dieses unzulässige Argument dann doch.
Die finanziellen Interessen spielen bei Pachteinnahmen von 250 000 bis 350 000 € pro Anlage natürlich eine wichtige Rolle.
Erwiderung Dieter Teufel zum Faktencheck
Bisher wurden pro Anlage und Jahr zwischen 50.000 und 150.000 Euro Pacht erziehlt, zuletzt waren die Pachtforderungen aber explodiert. Dies ist insofern schlecht, als dass dadurch Anlagen teilweise nicht mehr kostendeckend betrieben werden können, somit ein Verdrängungswettkampf stattfindet, den nur die großen überregionalen Energieversorger stemmen können, die oft auch gar kein wirkliches Interesse an der Energiewende haben (z.B. RWE). Es ist daher darauf hinzuwirken, dass die Flächenbesitzer realistische Pachtbeträge fordern, die kleinere Anbieter nicht benachteiligen. Dafür setzen wir uns ein.
Hier unterstellt und „widerlegt“ Herr Rinneberg wieder etwas, was nicht behauptet wurde.
Erwiderung Dieter Teufel zum Faktencheck
An mehreren Stellen wirft mir Herr Teufel in seiner Erwiderung vor, dass ich zahlreiche Behauptungen kommentiert hätte, die im Wortlaut nicht im UPI-Bericht zu finden sind. Das ist korrekt, es stellt sich allerdings die Frage, warum sich diese suggestiven Passagen dann überhaupt in seinem Bericht wiederfinden, wenn sie doch angeblich gar nichts aussagen sollen oder nicht relevant sind. Er deutet eine Argumentation an, stellt sie in den Konjunktiv oder lässt unklar, worauf er eigentlich hinauswill (Red Herring / Strohmann-Argument). Diese Argumentationstechnik benutzt er auch in seiner Erwiderung, z.B. oben bei der Rechnung zum zusätzlichen Stromverbrauch von Elektroautos. Ein weiteres Beispiel:
Wenn nicht parallel Einsparungen in den verschiedenen Sektoren erfolgen, müssen rund 100 000 zusätzliche Windkraftwerke errichtet werden.
Erwiderung Dieter Teufel zum Faktencheck
Es ist selbstverständlich Teil der Energiewende, genau diese Einsparungen zu erreichen, dementsprechend werden laut entsprechender Studien z.B. vom DIW “218 GW (bzw. 124 GW im Effizienzszenario) Wind an Land […] benötigt“, was bei 5MW-Anlagen 43.600, im Effizienzszenario 24.800 Anlagen bedeutet, und darin ist Repowering vorhandener Anlagen noch gar nicht enthalten. Warum geht Herr Teufel nicht darauf ein, sondern formuliert das Extremszenario? Welcher Eindruck bleibt bei einem unbedarften Leser wohl hängen? Wahrscheinlich “Wir brauchen 100.000 Anlagen, wo sollen die alle hin!?” Dies ist jene Art von manipulativer Argumentation, die ich herausgearbeitet habe.
Zusammenfassend bleibt das Problem bestehen, dass der UPI-Bericht nicht die kritischen Punkte bei der Errichtung von Windkraftanlagen vor Ort konstruktiv zu lösen versucht, sondern die “not in my backyard”-Mentalität fördert, indem er suggeriert, anderswo passe es besser. So kommen wir aber nicht weiter, zu lange hat diese Mentalität die Energiewende in Deutschland blockiert. Anderswo ist auch wieder irgendwo, wo jemand anderes dagegen ist. Jeder muss HIER tun, was er kann, nicht irgendwo anders. Und im Wald entlang der Bergstraße gibt es nun mal Möglichkeiten und deswegen können wir uns nicht mehr wegducken, sondern müssen vor Ort bewirken, dass die Energiewende möglichst umweltverträglich umgesetzt und nicht verhindert wird. Dafür setzen wir uns ein.
P.S.: Beim Vortrag von Dieter Teufel am 18.1.2024 wurde die Veranstaltung beendet, zwei Fragesteller bevor ich zu Wort gekommen wäre. Dies war angesichts der großen Zahl vorwiegend kritischer Fragen nicht weiter verwunderlich, sollte mir aber nicht zum Vorwurf gemacht werden.
“Unzuverlässige Daten” und Interessenkonflikt: Wissenschaftsverlag teilt Kritik an Arbeit von Windkraftgegnern – Warum sie überhaupt veröffentlicht wurde, bleibt unklar
Den damaligen Bericht der RNZ finden Sie hier
Die obigen Entwicklungen sind auch deshalb von besonderer Bedeutung für Heidelberg und die Bergstraßengemeinden, weil der 88e Bericht von Dieter Teufel vom Umwelt- und Prognoseinstitut zur Windkraft im Wald in seiner Kernaussage mit der zurückgezogenen Studie übereinstimmt und die von Herrn Teufel aufgeführten Alternativen im Wesentlichen auf jener Berechnung beruhen, welche den Ertrag in der Ebene als nicht wesentlich geringer angibt als auf den Höhen. Weitere Informationen finden Sie in unserem Faktencheck.
Unseren Faktencheck zu den Argumenten Dieter Teufels finden Sie hier
Über 150 Interessierte hörten sich Vortrag von Dieter Teufel an – Sachliches Abwägen der Argumente
Unseren Faktencheck zu den Argumenten Dieter Teufels finden Sie hier
Meldung der FDP Schriesheim im Schriesheimer Gemeindeblatt
Angesichts der Fülle von Behauptungen, die Fritz Vahrenholt in seinem Vortrag am Freitag letzter Woche aufgestellt hatte, hat es etwas gedauert, aber jetzt ist der angekündigte Faktencheck fertig. In der Tat ist es ein “Rundumschlag”, denn kaum eine Aussage Vahrenholts ist korrekt und unverzerrt.
Er schickt China vor (und verschweigt dabei, dass China in einem Jahr mehr Erneuerbare installiert als Deutschland überhaupt hat), übertreibt maßlos den Bau neuer Kernkraftwerke im Ausland, verbreitet die alte Fakenews zum angeblich höchsten Strompreis der Welt, macht wider besseres Wissen wahlweise die Bundesregierung, die Abschaltung der Atomkraftwerke, die EU oder die erneuerbaren Energien für den Strompreisanstieg während des Ukrainekrieges verantwortlich und verschweigt dabei bewußt die Rolle der maroden französischen Kernkraftwerke, lügt über die deutsche Kohleverstromung, vergießt Krokodilstränen über die angebliche Deindustrialisierung Deutschlands (die wenn überhaupt ihre Ursache im Verschlafen der ökologischen Transformation hat), zitiert das rechte Magazin Tichys Einblick, verbreitet falsche Interpretationen vollkommen normaler Handelsbilanzen.
Er lügt über die angebliche Zerstörung der Kernkraftwerke durch die grünen Landesregierungen, erzählt die alte Mär von der Dunkelflaute, benutzt falsche Zahlen in seinen Berechnungen, verwechselt Primärenergie mit Endenergie, wiederholt die Standard-Argumente Vogelkiller, Insektenkiller, Fledermauskiller, verharmlost den Klimawandel, nimmt jährlich hunderte zusätzliche Hitzetote in Kauf um Fracking zu rechtfertigen, welches seiner Karte zufolge durchaus auch in der Rheinebene denkbar wäre (freilich unter Umgehung sämtlicher Umweltauflagen), übertreibt die Möglichkeiten der Verpressung von CO2 in den Boden und fabuliert von angeblich sicheren und sauberen Kernkraftwerken.
Thomas Rinneberg, Altenbach
Unsere Kritik an Vahrenholts Vortrag können Sie hier nachlesen
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